KI im Sozialbereich: Wie Job-TransFair mit KI benachteiligte Arbeitsuchende stärkt
Job-TransFair gemeinnützige GmbH zeigt eindrucksvoll, wie Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur Prozesse effizienter gestaltet, sondern vor allem Menschen unterstützt, die am Arbeitsmarkt mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind. In unserem KI-Praxisinterview mit Geschäftsführer Thomas Rihl wird deutlich, wie KI in einem Sozialunternehmen gezielt eingesetzt werden kann – mit dem Menschen im Mittelpunkt.
🤖 KI als Wegbereiter für mehr Chancengerechtigkeit
Seit 2001 begleitet Job-TransFair jährlich tausende Menschen in Beschäftigung. Eine zentrale Hürde: Viele Arbeitsuchende tun sich schwer, ihre Fähigkeiten in klassischen Bewerbungsprozessen sichtbar zu machen. Gleichzeitig stand Job-TransFair vor der Aufgabe, die eigene Digitalisierungsstrategie weiterzuentwickeln und Mitarbeiter:innen im Umgang mit neuen Technologien zu stärken.
Frühzeitig erkannte die Organisation das Potenzial von KI – nicht als rein technisches Thema, sondern als organisationales Entwicklungsprojekt. Schon 2023 wurde KI als strategischer Bestandteil der Digitalstrategie verankert.
🧭 Verantwortungsvoll und strukturiert: KI mit Haltung
Job-TransFair hat einen klaren Rahmen für den KI-Einsatz geschaffen:
- 📝 KI-Manifest: Eine Selbstverpflichtung als ethische Leitlinie für alle Beteiligten – von Arbeitsuchenden über Mitarbeitende bis zu Partnerfirmen.
- 📋 KI-Guidelines: Konkrete Anwendungsregeln, etwa keine Eingabe persönlicher Daten in KI-Tools, transparente Nutzung und klare Kommunikationsrichtlinien.
- 👥 KI-Board: Ein internes Gremium zur Koordination, Entscheidungsfindung und Förderung einer offenen Lernkultur rund um KI.
🔐 Technologie aus Europa statt US-Giganten
Statt wie zu Beginn auf internationale Tools wie ChatGPT zu setzen, nutzt Job-TransFair mittlerweile eine sichere, österreichische KI-Lösung, die auf einem europäischen Cloud-Server läuft und verschiedene KI-Modelle nutzen kann.
Die Vorteile:
- ✅ DSGVO-konform dank europäischem Datenschutz
- 🔄 Plattformunabhängigkeit mit Zugriff auf mehrere Modelle (Mistral, ChatGPT, Claude, Gemini)
- 💰 Kosteneffizienz durch zentrale, gemeinsam nutzbare Lösung statt vieler Einzellizenzen
💼 KI in der Praxis: Bewerbungen, Interviews & interne Effizienz
Der wichtigste Anwendungsfall ist die Unterstützung von Arbeitsuchenden:
- ✍️ Bewerbungsschreiben: Die KI hilft beim Verfassen wirkungsvoller Texte – jedoch immer mit dem Hinweis, dass persönlicher Input unerlässlich ist. Job-TransFair empfiehlt, den KI-Einsatz offen zu kommunizieren.
- 🎤 Interviewtraining: Ein KI-basierter Interview-Coach stellt Fragen, analysiert Antworten und gibt individuelles Feedback.
- 🤖 „Joe Jobworthy“: Ein öffentlicher GPT-KI-Assistent zur niederschwelligen Nutzung, zugänglich über den GPT-Store.
Auch interne Abläufe profitieren:
- 🧠 Support-GPTs für Datenschutz, Berichtswesen und Qualitätsmanagement
- 📚 Intranet-Chatbots für Onboarding und Infovermittlungen
- 🌐 Web-Chatbots zur Beantwortung häufiger Fragen von Bewerber:innen und Partnern
📈 Wirkung: Mehr Selbstwirksamkeit, bessere Ergebnisse
Die Kombination aus Empowerment und Technologie zeigt Wirkung:
- Arbeitsuchende gewinnen an Selbstvertrauen, da sie ihre Potenziale besser erkennen und präsentieren können.
- Organisationale Abläufe werden effizienter – von der Qualitätssicherung bis zur Kommunikation.
- Datenschutz und Kostenvorteile stärken die Nachhaltigkeit des Ansatzes.
💡 Learnings für andere NPOs – Empfehlungen von Geschäftsführer Thomas Rihl:
- Keine Panik – Fokus behalten: Die Dynamik im KI-Bereich ist hoch. Wichtig ist: Was hilft mir konkret in meiner Arbeit?
- Werkzeug, kein Wundermittel: KI ersetzt keine Arbeit, sie verbessert sie – wenn gut genutzt.
- Akzeptanz braucht Zeit: Mitarbeitende brauchen Begleitung, am besten peer-to-peer.
- Organisatorische Regeln schaffen Sicherheit: Ein klarer Rahmen schützt und motiviert.
- Transparenz als Chance: Offene Kommunikation über KI schafft Vertrauen.
- Lernen durch Ausprobieren: Nur durch Experimentieren entsteht Kompetenz.
🎯 Fazit
Job-TransFair beweist, dass KI im Sozialbereich nicht nur ein Hype-Thema ist, sondern ein wirksames Instrument für soziale Teilhabe und organisatorische Weiterentwicklung. Mit einem ethischen Rahmen, praxisnahen Tools und einem mutigen Innovationsgeist gelingt es, Menschen zu stärken und Strukturen zukunftsfähig zu machen – auf Basis europäischer Technologie, sicher und bezahlbar.
Dieses Interview ist Teil unserer KI-Praxisinterviews mit sozialen Unternehmen und Nonprofits. Wir danken Mag. Thomas Rihl, Geschäftsführer von Job-TransFair für die Einblicke und Learnings aus der Arbeit mit KI.
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