Die NPO der Zukunft: Agil, nachhaltig, digital und messbar wirksam (Teil 1 – Agil)

Die NPO der Zukunft: Agil, nachhaltig, digital und messbar wirksam (Teil 1 – Agil)

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Covid-19 oder andere Pandemien, Auswirkungen des Klimawandels, zunehmend digitale KundInnen, StakeholderInnen oder neue Konkurrenten aus der digitalen Welt: Viele NPOs erleben diese Veränderungen schon, oder werden damit in Zukunft immer stärker konfrontiert sein. Diese enormen Herausforderungen wird niemand „aussitzen“ können. Organisationen die nicht flexibel, wirksam und gemeinsam agieren, werden nicht nachhaltig erfolgreich sein.

Eine Möglichkeit auf die volatile, oft unberechenbare, sich schnell verändernde Welt zu reagieren ist größere Agilität. Doch was bedeutet agil sein für Organisationen und Unternehmen? Was steckt hinter dem Schlagwort? Und welche Ansatzpunkte gibt es für Organisationen, agiler zu werden? Und was bringt es?

Was steckt hinter dem Schlagwort Agilität?

Flexibel und schneller auf Veränderungen zu reagieren und die Chancen aus Veränderungen erfolgreich nutzen und gestalten, das ist der Kern von Agilität. Kommend aus der Software- bzw. IT-Branche, hat das kleine Wörtchen agil eine fulminante Karriere hinter sich. Fast jedes größere Organisation setzt Projekte zur Erhöhung der Agilität um. Neben dem enormen Hype um agiles Management und über das Schlagwort hinaus, gibt es verschiedenste etablierte und bewährte agile Methoden (oft Frameworks genannt) wie Scrum, Design Thinking oder Lean-Startup. Sie helfen, Projekte in eigenverantwortlichen und interdisziplinären Teams schneller, nutzerInnenorientierter und flexibler umzusetzen.

Welche Ansatzpunkte gibt es für Organisationen, agiler zu werden?

Kernelemente agiler Methoden und die Ansatzpunkte für Organisationen sind meist:

  1. Teams die eigenverantwortlich, qualifiziert und interdisziplinär an einem lösbaren Projekt arbeiten
  2. Iterativ in kurzen Zeiträumen (Sprints) Teile des Projektes umsetzen und die Prozesse regelmäßig verbessern
  3. Feedback von den NutzerInnen und StakeholderInnen nach jedem Sprint bekommen
  4. Voraussetzung: Führungskräfte unterstützen agiles Arbeiten und fördern eine offene, wertschätzende und lernende Organisationskultur

Was sind die Eckpunkte bzw. Grundannahmen agilen Managements?

Folgende 4 Leitsätze wurden 2001 als Agiles Manifest von den Pionieren agilen Managements aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung mit Projekten formuliert:

  1. Funktionierende Projekte bzw. Software ist wichtiger als umfassende Dokumentationen
  2. Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge
  3. Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen
  4. Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans

Das heißt, obwohl die Werte auf der rechten Seite nicht unwichtig sind, sind die Werte auf der linken Seite wichtiger.

NPOs, die agiler werden wollen und sich für das Thema interessieren sollten sich 3 Fragen stellen:

  1. Warum wollen oder müssen wir agiler (wendiger, flexibler) werden?
  2. Wo in der Organisation bzw. mit welchem Team wollen wir agile Methoden (ernsthaft) ausprobieren/ausrollen?
  3. Welche agilen Methoden und Tools passen zu uns als NPO und wie können wir diese für uns anpassen?

Viele Organisationen holen sich bei der Einführung (und Anpassung) agiler Vorgangsweisen externe Unterstützung durch spezialisierte BegleiterInnen. Diese sollten neben dem fundierten Wissen und Erfahrung agiler Methoden und Praxis, im Idealfall auch die Besonderheiten der NPOs kennen und wissen was die passenden agilen Methoden und Tools für die jeweilige Organisation sind. Und auch die Begleitung bzw. Schulung der ersten Teams gewährleisten.

Und was bringt es NPOs agiler zu sein?

Mittlerweile gibt es zahlreiche Erfahrungen und Studien zum Einsatz agiler Methoden. Wichtigste Vorteile sind:

  • Zufriedenere MitarbeiterInnen in agilen Teams (durch weniger Stress aufgrund der agilen Methoden/Abläufe, mehr Abwechslung, bessere Kommunikation)
  • Schnellere Umsetzung von Projekten v.a. in sich verändernden Projektumfeldern und wechselnder Anforderungen der NutzerInnen und StakeholderInnen.
  • Entlastung der Führungskräfte durch selbständigere Teams und schnellere (Zwischen-)Ergebnisse mit geringerem Ressourceneinsatz.

Agile Methoden richtig eingesetzt können NPOs zukunftsfitter und wirksamer machen, in einer zunehmend digitalisierten und (hoffentlich) nachhaltigeren Welt.

Weitere Informationen und Unterstützung

Um Organisationen bei den ersten Schritten bei der Einführung bzw. Nutzung agiler Methoden zu begleiten, haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Kunden aus dem Unternehmens- und NPO-Sektor den Digital-Sprint entwickelt. Ein Workshopkonzept zur Lösung von strategischen oder digitalen Herausforderungen in 2 Tagen.

Dies ist ein Beitrag des Kompetenzzentrum Digitalisierung im Rahmen der Serie #NPOdigital

Zum Autor: Ronald Hechenberger ist Digitalisierungs- und Innovationsexperte, u.a. Gründer des Kompetenzzentrum Digitalisierung, des NPO-Digitalisierungsindex in Kooperation mit NPOAustria an der Wirtschaftsuniversität Wien, sowie der Initiative Climeet – Klimaschutz durch digitale Meetings und hat jahrelange Führungserfahrung in der Digitalisierung und der Arbeit mit NPOs und Unternehmen.

Feedback und Fragen

Haben Sie Fragen zu agilen Methoden, Digitalisierung, Entwicklung und Umsetzung von digitalen Services, oder die Digitalisierung von Prozessen für Ihre Organisation?

Dann buchen Sie hier ein unverbindliches 30-minütiges Online-Gespräch mit uns schreiben Sie uns eine E-Mail an: hechenberger@digitalisierungskompetenz.at oder rufen Sie uns an unter +43 660 4951302.